Nebelfäden sanft umschlingen
kühle, nackte Strahlen Licht
Fallen nieder und durchdringen
Nacht, die sich in Spiegeln bricht
Tiefes Stöhnen, bebend Wogen
Seufzen dehnt sich schattenschwer
Schemen sind vorbeigezogen
Glänzend und bedeutungsleer
Dunkle Seelenwasser fließen
Über raues Land dahin
Wo zum See sie sich ergießen
Sieht man blaue Rosen blühn
Nibelungen schweigend weben
Träume aus der Blüten Duft
Ein Gespinst erwacht zum Leben
Dreht sich taumelnd in der Luft
Dort am See leg ich mich nieder
Seh, betört durch Duftes Macht
mich durch fremde Augen wieder
Welche eben aufgewacht...
Elli Crown - 5. Sep, 12:36
Sie wähnten sich sicher
in ihrer Festung aus Dummheit.
Sie versenkten Bedenken
in einem Meer aus Stummheit
Ihre Falschheit wog mehr
als die Summe ihrer Lügen.
Sie schafften es sogar
sich selbst zu betrügen.
Wer sollte sie schon richten
in ihrer Welt ohne Götter?
„Wir sind die Krone der Schöpfung!“
riefen die Spötter.
Als die Schöpfung das hörte
erschrak sie sehr.
Sie nahm die Krone vom Haupt
und untersuchte sie näher.
Die Krone war schwarz
und ziemlich fleckig,
Nicht schön anzusehnen
irgendwie eklig.
Die Schöpfung dachte nach
und kam zu dem Urteil:
Eine hässliche Krone
ist gewiss nicht von Vorteil.
Ich mach mir eine neue
entschied sie froh
Sie nahm die alte
und warf sie ins Klo.
Elli Crown - 2. Sep, 09:28